Einfahren, warmfahren und kaltfahren

Da es im Bordbuch steht, dass man die Wägen einfahren muss, wird dir keine Garantie helfen, wenn rauskommt, dass sich nicht daran gehalten wurde.
Warm/Kalt fahren ist auch eine Einstellung, du kannst auch sofort den Körper voll belasten, die möglichen Überdehnungen nimmt man dann halt in kauf, welche durch Aufwärmen vermeidbar wären...
Verstehst was ich meine?

Aber das hat weniger mit dem Topic zu tun.
Wenn du unbedingt nen ED45 willst, dann macht der Rücktritt durchaus Sinn, die Nachteile wurden ja schon genannt.

Das Einfahren hat sich gegenüber früher verändert und altes Einfahrverhalten mit heutiger Technik ist grundsätzlich falsch.
Ob ich 20-40 mg/kg Eisenverschleiß auf 10.000 km Ölwechselintervall habe oder unter 10 mg/kg ist ein enormer unterschied im Fahrzeugleben.
Tribologie ist das A und O in einem Motor und sollte sich jeder, der sein Auto so lange wie möglich behalten will mal mit außeinandersetzen.

Ich selber habe Analysen von Kurzstrecken geplagten Motoren gesehen, die - bei gleichem Ölwechselintervall - einen 10 Fach höheren Verschleiß aufgewiesen haben als Motoren die ordentlich eingefahren wurden und tagtäglich über die Autobahn mit hoher Last und hoher Drehzahl gepeitscht wurden.

Wichtig ist Warmfahren und erst dann viel Last und Drehzahl, als auch wieder Kaltfahren.
Warmfahren bedeutet:
Benziner -> Wenig Last, max. 3000 U/min, ab 80 Grad ÖLTEMPERATUR kann mehr Last und Drehzahl gegeben werden
Diesel -> Wie Benzin nur max. 2000 U/min

Viel Last bei wenig Drehzahl steigert beim Benziner die Wahrscheinlichkeit von LSPI. Zum Glück gibt es neuere Ölnormen, die das abdecken.

Der Beginn des roten Bereich muss nicht die max. Drehzahl sein.
Bei manchen Motoren ist das so, aber normal sollte der EA888 höher drehen, zwischen 6500-7250 U/min würde ich vermuten, da es bei den älteren Generationen ähnlich war.
Die 2/3 wären dann bei 4333-4833 U/min jedoch nicht mit Vollgas.
Geschindigkeit hat auch nicht unbedingt etwas mit hoher Drehzahl zu tun.

Als Beispiel: (Keine reale Werte, da ich die nicht genau kenne.)
Du kannst 100 km/h im 2. Gang mit 5000 U/min fahren oder im 7. Gang bei 1200 U/min.
Beides kann ohne Vollgas zu geben erreicht werden, wenn die Variablen passen.
Daher kannst du auch schneller als 140 km/h fahren, bis halt die Widerstände großer sind als die Motorleistung.
Kann man sicher auch berechnen, wenn die nötigen Daten vorliegen.
Grob könnte man sagen, 2/3 Drehzahl ohne Vollgas zugeben in Gang. X ergibt Endgeschwindigkeit Y.

Geschwindigkeiten zu halten benötigt sowieso weniger Leistung als diese zu erreichen.
Daher kannst du mit den VW Vorgaben nicht beliebig schnell fahren oder beschleunigen.
Unter Post #1 steht ein Auszug des Bordbuch, dort wird auch von langsamer Steigerung der Drehzahl/Geschwindigkeit gesprochen.

Natürlich ist der Text sehr allgemein, aber die Mühe macht sich wohl keiner, für alle Modelle und verschiedene Motoren eine eigene Einfahrliste zu erstellen.
Vollgas ist klar, aber was bedeutet nicht Vollgas? 20%, 60%, 99%, dieses Detail finde ich problematisch an der Sache.